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Vom Investitionshaushalt zum Rüstungshaushalt? + Neue Zahlen zum Konsum- und Geschäftsklima

Die wichtigsten Wirtschaftsfragen der Woche sind: Ist der Haushalt 2026 einer für Investitionen oder Rüstung? Und: Wie entwickelt sich die Wirtschaftslage?

3 Minuten Lesedauer

IMAGO / Chris Emil Janßen

Guten Morgen,

die dritte Sitzungswoche in Folge steht im Bundestag an und dieses Mal zeichnet sich eine Fokusveränderung der Regierung ab: 2026 steigen die Rüstungsausgaben stärker als die Investitionen. 

Die wirtschaftlich wichtigsten Termine der Woche sind:

  • Ab Dienstag, 23. September: Vom Investitionshaushalt zum Rüstungshaushalt?
  • Dienstag und Donnerstag, 23. und 25. September: Neue Zahlen zum Geschäfts- und Konsumklimaindex.

Ab Dienstag, 23. September: Vom Investitionshaushalt zum Rüstungshaushalt?

Erst letzte Woche wurde der Haushalt 2025 verabschiedet, diese Woche beginnt schon die Beratung für den Haushalt 2026. Politisch scheint sich die Regierung hier weitestgehend einig zu sein. Größere Konflikte stehen erst für 2027 an, da es hier eine Lücke von 25-30 Milliarden Euro gibt.

Was ändert sich mit dem Haushalt 2026? Vor allem drei Dinge: Es gibt ein paar Entlastungen, aber vor allem deutlich höhere Investitionen und Rüstungsausgaben. Hier habe ich sie einmal zusammengestellt:

Das Ergebnis hat es in sich: Nachdem die Investitionen von 2024 auf 2025 deutlich stärker gestiegen sind als die Rüstungsausgaben, steigen von 2025 auf 2026 die Rüstungsausgaben deutlich stärker. Das läutet einen Trendwechsel ein, der sich noch weiter verschärft. So steigen die Investitionen über die gesamte Legislatur um 48 Milliarden Euro an. Das ist ein Anstieg von 68 Prozent. Die Verteidigungsausgaben steigen hingegen um 102 Milliarden an. Das ist ein Anstieg von 204 Prozent. Ab 2028 übersteigen die Verteidigungsausgaben sogar die Investitionen nominal. Wenn sich die Politik also nun als großer Investitionsermöglicher hinstellt, ist das schlicht falsch. In erster Linie sind sie – absolut wie relativ – Rüstungsermöglicher.

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Dienstag und Donnerstag, 23. und 25. September: Neue Zahlen zum Geschäfts- und Konsumklimaindex

Diese Woche ist bei beiden Indizes kaum Besserung zu erwarten. Beim Geschäftsklimaindex steigen lediglich die Erwartungen, nicht aber die aktuelle Lage. Beim Konsumklimaindex verbessern sich weder Erwartungen noch Lage signifikant, da die Menschen keine spürbaren politischen oder wirtschaftlichen Veränderungen wahrnehmen.



Sonstige wichtige Wirtschaftstermine diese Woche: 

  • Dienstag, 23. September: OECD-Wirtschaftsausblick für die G20
  • Mittwoch, 24. September: Ministerpräsidentenkonferenz Ost mit Kanzler Merz
  • Donnerstag, 25. September: Führende Wirtschaftsinstitute stellen neue Konjunkturprognose vor
  • Donnerstag, 25. September: jährliche Vermögensstudie der Allianz

Quelle

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Einen guten Start in die Woche 

Lukas Scholle

Lukas Scholle

Lukas Scholle ist Ökonom, Gründer und Chefredakteur von Surplus.

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