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Bericht von OECD und UN: Klimaschutz hilft der Wirtschaft und gegen Armut

Mit ihrer Studie räumen OECD und UN mit einem Mythos auf und zeigen, dass Klimaschutz den Wohlstand sichern kann.

2 Minuten Lesedauer
Erneuerbare Energien helfen nicht nur dem Klima, sondern auch der Wirtschaft. Credit: IMAGO/Arnulf Hettrich

Zu wenig und nicht ausreichend sozial gerechter Klimaschutz schadet nicht nur dem Planeten und den Menschen, sondern auch der Wirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der OECD und des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Darin berechnen die Autorinnen und Autoren die Auswirkungen verschiedener Zukunftsszenarien, indem sie den Pfad der bereits beschlossenen Maßnahmen gegen den Klimawandel mit ambitionierteren Pfaden vergleichen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass je weniger die Politik für den Klimaschutz tun wird, desto weniger Wirtschaftswachstum in diesem Jahrhundert zu erwarten sein wird.

Der errechnete Effekt wird im Zeitverlauf immer stärker: Während bessere Klimaschutz-Maßnahmen bis zum Jahr 2040 im Vergleich zum Business-as-usual-Szenario ein nur um 0,2 Prozent höheres globales BIP bringen würden, wären es im Jahr 2050 bereits 3 Prozent und im Jahr 2100 bis zu 13 Prozent mehr. In der Studie heißt es, dass der Unterschied sogar noch größer sein könnte, sollten bestimmte Kipppunkte wie weiteres Gletscherschmelzen oder Änderungen bei den Ozean-Strömen (früher) eintreten. Zu den einbezogenen Klimaschutz-Maßnahmen gehören unter anderem die Elektrifizierung der Wirtschaft und höhere Investitionen in erneuerbare Energie. Einkalkuliert sind auch die Kosten für solche Maßnahmen wie das Nutzen von CO2-Bepreisung für sozialen Ausgleich oder die mit dem Umbau von Produktion verbundenen Ausgaben. So könnten auch bis zu 175 Millionen zusätzliche Menschen aus der Armut gerettet werden, wenn Klima- und Entwicklungspolitik gemeinsam umgesetzt werden.

Klimaschutz als Wohlstandssicherung

Damit widerlegen die Autorinnen und Autoren den Mythos, Bemühungen gegen den Klimawandel würden das Wirtschaftswachstum aufhalten und zu einem Wohlstandsverlust führen. Als einen Grund dafür, dass auch die Wirtschaft unter dem Klimawandel leiden wird, nennen sie ausbleibende private Investments angesichts unsicherer Regeln aus der Politik. Um wirksamen Klimaschutz umzusetzen, empfehlen OECD und UNDP jedoch länderspezifische Ausgleichsmaßnahmen. Denn kurzfristig könne es in bestimmten Wirtschaftssektoren und vor allem bei niedrigeren Einkommensschichten, Frauen und älteren Menschen zu finanziellen Nachteilen kommen. Langfristig würden ebendiese Gruppen aber am meisten vom Klimaschutz profitieren, man müsse sie nur in der Übergangsphase unterstützen.


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