zum Inhalt
Das Wirtschaftsmagazin

Kürzungen helfen nicht gegen die Konsumkrise – im Gegenteil

Deutschland befindet sich in einer Konsum- und Nachfragekrise. Dagegen braucht es ein Konjunkturprogramm, nicht Kürzungen und Sanktionen.

2 Minuten Lesedauer

Collage: Surplus, Material: Andreas Schmidt, IMAGO / Ralph Peters

Entschuldigung. Ich will die politische Debatte, in der es nur noch darum geht, wie man Arbeitslose noch mehr drangsalieren kann oder mit neuen Sanktionen beim Bürgergeld noch mehr sparen kann, gar nicht belästigen. Fakten stören hier ja sowieso. Es ist aber doch ganz wichtig, kurz mal festzustellen, dass Deutschland noch immer in einer sich verschärfenden Nachfrage- und Konsumkrise steckt.

Warum? Die Leute geben zu wenig Geld aus. Warum? Weil die Leute zu wenig Geld haben. Und das dritte Mal in Folge ist jetzt wieder der Konsumklima-Index gefallen. Dieser misst die Konsumstimmung der Menschen. Und die ist denkbar schlecht. Warum? Weil die Menschen Angst vor steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Einkommen haben. Das gibt diese Umfrage ganz klar so wieder.

Und das ist auch völlig rational, denn die Arbeitslosenzahlen steigen, die Insolvenzen steigen und die Reallöhne sind noch immer auf dem Niveau von vor der Pandemie. Das muss man sich einmal klarmachen: Die Leute haben heute noch immer so wenig Kaufkraft wie 2019. Überall steigen die Preise, doch die Löhne halten nicht mit. Dazu sind sogar noch seit 2019 die Sozialabgaben gestiegen (vor allem bei der Pflege- und Krankenversicherung). Das heißt: Die Bruttolöhne kaufen nicht mehr als 2019 und netto bleibt sogar weniger über. Kein Wunder, dass die Menschen also nicht mehr kaufen. 

Abonniere unseren kostenlosen Newsletter, um diesen Text weiterzulesen:

Zum Newsletter

Gibt’s schon einen Account? Login

Maurice Höfgen

Maurice Höfgen ist Ökonom, Publizist und Herausgeber von Surplus.

#4 – Kampf um Zeit

Freizeit ist kein Luxus. Wer sie angreift, gefährdet Wohlstand und Freiheit.

Zum Magazin