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Das Wirtschaftsmagazin

Reiche liegt falsch: Wir brauchen Investitionen, keine Kürzungen

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert längere Arbeitszeiten und erhält viel Beifall. Doch es braucht mehr Investitionen in die Produktivität.

2 Minuten Lesedauer
Surplus, Material: Andreas Schmidt, IMAGO/Funke Foto Services

Wir müssen wieder mehr und länger arbeiten, sagt unsere Wirtschaftsministerin Katherina Reiche gegenüber der FAZ. Beifall erhält sie von zahlreichen Ökonomen und Journalistinnen. Wen Reiche damit natürlich nicht meint, sind die rund 1 Million Privatiers in Deutschland, die so reich sind und so viel geerbt haben, dass sie nur von ihrem Vermögen leben. Über die wird seltsamerweise nie gesprochen, wenn es um Faulheit geht. Und sie verschweigt natürlich auch, dass die Jahresarbeitszeit in Deutschland eine tückische Zahl ist: Denn im Vergleich mit anderen Ländern ist es in Deutschland so, dass Frauen eine höhere Erwerbsquote haben, dafür aber eine extrem hohe Teilzeitquote.

Bedeutet: Die Jahresarbeitszeit wird dadurch in Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern nach unten verfälscht. Wenn Reiche dieses Problem lösen wollte, was ich nicht glaube, würden Rentenkürzungen nicht helfen, denn das löst man nur, indem man mehr Kitaplätze, mehr Ganztagsschulen und bezahlbare Pflegeplätze schafft.

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Maurice Höfgen

Maurice Höfgen ist Ökonom, Publizist und Herausgeber von Surplus.

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